Manche Sonntage schmecken nach Ausschlafen und frischen Croissants, andere haben einen ganz anderen Geschmack.
Am Sonntag, 9. November 2025, in Marbella, klingelte der Wecker für Colin und seine Angehörigen schon lange vor Sonnenaufgang.
Auf dem Menü: ein strategisches Frühstück – Reis, Honig, Kaffee –, die Vorbereitung der Sportgetränke und die letzten Handgriffe, bevor es zur Startlinie der Ironman 70.3 Weltmeisterschaften geht.
Aufregung? Nervosität? Vielleicht ein bisschen.
Aber Colin zeigt vor allem eine ruhige Entschlossenheit – selbstbewusst, konzentriert, gelassen.
Seine Vorbereitung verlief perfekt, er weiss, dass er nichts dem Zufall überlassen hat.
Vor Ort bleibt nur noch, die letzten Sachen zu deponieren, seine Angehörigen zu treffen und die Phase zu überstehen, die alle Athleten fürchten: das Warten.
Fast zwei Stunden vergehen, bevor er endlich starten kann.
Eine Stunde vor dem Start beginnt Colin mit dem Aufwärmen – mit einem Lächeln im Gesicht, voller Motivation.
Dann zieht er seinen Neoprenanzug an und begibt sich an den Start. 9:53 Uhr: der Startschuss fällt. Die erste Disziplin, 1,9 km Schwimmen im Meer, wird durch die Wellen erschwert, doch Colin schlägt sich gut: 29 Minuten und 11 Sekunden später steigt er aus dem Wasser.
Ab in die Wechselzone: Der Neoprenanzug fällt, die Radschuhe übernehmen.
Vor ihm liegen 90 km mit 1.800 Höhenmetern – eine anspruchsvolle Strecke, ganz im Stil des Ironman.
In der zweiten Hälfte der Radstrecke verkrampfen sich die Quadrizeps – Muskelkrämpfe.
Dabei war seine Vorbereitung, fast wie die eines Profis, auf jedes Detail abgestimmt: Ernährung, Hydration, Mineralstoffhaushalt.
Doch manchmal lässt sich der Körper nicht ganz erklären.
Colin beisst die Zähne zusammen, hält durch und beendet die 90 km in 2:34:55.
An der zweiten Wechselzone warten seine Angehörigen – mit Schweizer Fahnen, Glocken und lautem Jubel. Colin hört die Rufe, spürt die Energie seines Publikums. Er ist wieder voller Kraft, bereit, die letzten 21,1 km Laufstrecke anzugehen.
Die ersten Kilometer laufen gut, die Beine fühlen sich leicht an.
Doch das Gefühl zu fliegen hält nicht lange – die Krämpfe kehren zurück, stärker als zuvor. Die Müdigkeit wächst, die Schmerzen nehmen zu, und die mentale Stärke wird auf die Probe gestellt. Doch Colin gibt nicht auf.
Getragen von seinen treuen Unterstützern überquert er die Ziellinie – mit geballten Fäusten und einem Lächeln im Gesicht.
Er beendet den Halbmarathon in 1:26:27, mit einer Gesamtzeit von 4:37:37.
Erschöpft, aber glücklich, findet er seine Angehörigen wieder und sagt: « Es war so hart. Die Menschen hier sind unglaublich stark. »
Nachdem die Emotionen abgeklungen sind, stellt sich die Frage: Wie geht es weiter? Zuerst braucht Colin eine Phase der Erholung – der Körper ist müde.
Doch keine Sorge: Diese Weltmeisterschaften haben seinen Hunger nur noch grösser gemacht.
Gönn dir etwas Ruhe, Colin.
Wir freuen uns darauf, zu sehen, was als Nächstes kommt.